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Das Jahr in Serie: Die zehn schönsten Momente
Achtung, Spoiler-Alarm! Wer die fünfte Staffel von "Sons Of Anarchy" noch nicht gesehen oder sich das Finale der "Desperate Housewives" für den Neujahrstag aufgespart hat, der sollte besser nicht weiterlesen. Wer auf dem aktuellen Stand ist, leidet und lacht vielleicht mit. Birgit Fuß erinnert sich an die schönsten Serien-Augenblicke der vergangenen zwölf Monate:
10. Paul Jamison entdeckt sein Lebensmotto ("The Big C")
Das Leben ist doch gerecht - wenn auch nicht zu der Hauptperson in "The Big C". Laura Linney muss als Cathy Jamison immer noch gegen den Krebs kämpfen, doch sie tut das mit so viel Würde, wie eben möglich ist. Gerecht ist, dass Oliver Platt endlich den großen Auftritt bekommt, den er sich seit Jahren verdient hat. Immer nur Nebenrollen, knuffige Typen, Verlierer. Doch jetzt dreht er als Cathys Ehemann richtig auf - angestachelt durch Susan Sarandon als nervige Motivationstrainerin. Wenn Paul sein neues Lebensmotto erklärt, bleibt kein Auge trocken: "Flip that switch!" ist seine Version der Phrase "Denk positiv!" Eine todtraurige Serie, die einen immer zum Lachen bringt.
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10. Paul Jamison entdeckt sein Lebensmotto („The Big C“)
Das Leben ist doch gerecht – wenn auch nicht zu der Hauptperson in „The Big C“. Laura Linney muss als Cathy Jamison immer noch gegen den Krebs kämpfen, doch sie tut das mit so viel Würde, wie eben möglich ist. Gerecht ist, dass Oliver Platt endlich den großen Auftritt bekommt, den er sich seit Jahren verdient hat. Immer nur Nebenrollen, knuffige Typen, Verlierer. Doch jetzt dreht er als Cathys Ehemann richtig auf – angestachelt durch Susan Sarandon als nervige Motivationstrainerin. Wenn Paul sein neues Lebensmotto erklärt, bleibt kein Auge trocken: „Flip that switch!“ ist seine Version der Phrase „Denk positiv!“ Eine todtraurige Serie, die einen immer zum Lachen bringt.
9. Max und Caroline gehen zusammen putzen („2 Broke Girls“)
Die Sitcom um Max Black und Caroline Channing lebt natürlich von der Unterschiedlichkeit der beiden Mädchen: Die eine war mal reich und wirkt immer noch etwas lebensuntüchtig, die andere gehört zur Unterschicht und ist stolz darauf. Klar, welche besser putzen kann. Aber dann nimmt die Episode von „2 Broke Girls“ eine überraschende Wende, und Caroline zeigt, was in ihr steckt. Eine herzige Serie, die man einfach liebhaben muss.
Copyright: ProSieben
8. Blair Waldorf flieht von ihrer eigenen Hochzeit („Gossip Girl“)
Nein, wir hätten nicht gedacht, dass die Upper-East-Side-Königin Blair Waldorf tatsächlich den monegassischen Prinzen heiratet. Aber dass er nur vorgibt, nett zu sein, war klar. Als Blair das auch endlich merkt, reißt sie von ihrer eigenen Hochzeitsparty aus – und der Retter ist wieder mal Dan. Oder doch Chuck? Am Ende keiner von beiden. So kann das ewig weitergehen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann überlegen sie noch heute, mit wem sie irgendwann alt werden wollen. Eine gemeine Serie, bei der man nicht abschalten kann.
7. Marty Kaan trifft seine Nemesis („House Of Lies“)
Es ist schon eine Freude, den großartigen Don Cheadle zu sehen, wie er sich mit aller Macht in die Rolle des Unternehmensberaters Marty Kaan wirft – natürlich ein zynischer Typ, der den doofen Spruch „work hard, play hard“ verinnerlicht hat und dessen liebster Ratschlag lautet: „Feuern Sie einfach ein paar Leute!“ Dass der in „House Of Lies“ nun einen Gegner bekommt, der fast ebenso verächtlich gucken und dumm daherreden kann, ist eine doppelte Freude – zumal er von Greg Germann gespielt wird, einst als Richard Fish in „Ally McBeal“ auch kein Sympathieträger. Eine clevere Serie, die eigentlich zum Gruseln ist.
Copyright: AXN
6. Hank Moody beichtet seine schlimmste Schandtat („Californication“)
Es gab schon sehr viele sehr schreckliche Szenen in „Californication“, und meistens hatten sie damit zu tun, dass Hank Moody (David Duchovny) seine Familie betrogen hat, belogen oder sonstwie gekränkt. Eine Untreue ist allerdings schlimmer als alle anderen zusammen: Als der Schriftsteller seiner Frau erzählt, dass er eine Affäre mit deren Stieftochter hatte (wenn auch ohne deren Familienverhältnisse zu kennen – oder zu wissen, dass sie noch nicht 18 ist – oder zu ahnen, dass sie auf Schläge steht – und so weiter…), dreht Karen so durch, dass am Ende die Polizei kommen muss. Und sagen wir es mal so: Danach bessert sich die Situation für Hank nicht gerade. Eine drastische Serie, bei der hinter der Coolness immer das Grauen lauert.
Copyright: Paramount Pictures
5. Die „Desperate Housewives“ verabschieden sich
Nach acht Staffel und 180 Folgen war endgültig Schluss. Und nach all den Mysterien, Morden und Missetaten gab es ein recht versöhnliches Ende in der Wisteria Lane: Bree wird Politikerin, Lynette zieht mit Tom nach New York, Gaby wird ein Homeshopping-Star, auch Susan bleibt nicht in Fairview. Die letzte Fahrt durch die einst so vertraute Straße, die Geister der Verstorbenen und Verschwundenen – ein etwas konventioneller Abschied, aber es hätte schlimmer kommen können. Eine fast immer fesselnde Serie, die wir vermissen werden.
4. Bill Compton ersteht – sehr blutig – wieder auf („True Blood“)
Wir haben Mänaden und Werpanther überlebt, Feen und Werwölfe gehören längst zu unserem Alltag in Bon Temps, Louisiana. Aber die fünfte Staffel von „True Blood“ stellte die Vorstellungskraft des Zuschauers doch auf eine harte Probe (und das nicht nur, weil man sich dauernd fragte, warum Sookie gar keinen Sex mehr hat und Tara immer noch so eine Nervensäge ist). Bill Compton soll jetzt der Erzböse sein? Am Ende, als er das Blut der Urvampirgestalt Lilith trinkt, stirbt und dann als Übervampir aufersteht, hätte ich es fast geglaubt – und kann mir kaum vorstellen, wie das noch weitergehen kann. Eine wilde Serie, bei der man permanent mitzittern muss.
Copyright: True Blood
3. Lord Grantham lässt seine Tochter ziehen („Downton Abbey“)
England im Umbruch: Nach dem ersten Weltkrieg wandeln sich die Werte, Frauen entdecken ihre Selbstständigkeit, Diener werden renitent. Nichts bleibt, wie es war – auch nicht in Downton Abbey: Dort muss Lord Grantham einige Verluste verkraften – und dann auch noch feststellen, dass seine jüngste Tochter mit einem nicht standesgemäßen Verehrer durchbrennen will. Am Ende lässt er Lady Sybil mit dem Chauffeur Tom Branson Richtung Irland ziehen. Besser, der Tochter ein bürgerliches Leben zu gewähren, als gar keine Tochter mehr zu haben! Eine bewegende Serie, die einem tatsächlich eine andere Welt eröffnet.
2. Jax Teller entdeckt seine eiskalte Seite („Sons Of Anarchy“)
Es gibt manchmal in Serien, die über etliche Staffeln laufen, diesen einen Moment, bei dem man denkt: Das können die nicht machen! Nein! Nicht diese Figur, die darf nicht verschwinden/wegziehen/sterben! Das geht doch nicht! Bei „Sons Of Anarchy“ war es jetzt so weit: In der fünften Staffel wird Opie totgeschlagen, einfach so, im Gefängnis, vor den Augen seines besten Freundes. Jax Teller ist danach nicht mehr derselbe: Der letzte Rest Moral ist aufgebraucht, Rache sein Hauptmotiv. Es wird weiter gemordet, das hat uns bisher ja auch nicht so gestört, aber zwischendurch schlägt er seine Ex-Frau und stellt dem Stiefvater eine böse Falle – und beide bemitleidet man doch nicht so sehr wie Jax selbst, der sich immer weiter von seinem Glück entfernt. Wie viel wird man ihm demnächst noch verzeihen können? Eine brutale Serie, die einen nicht mehr loslässt.
Copyright: Promotion
1. Die Kollegen erinnern sich an „Dr. House“
Die letzte von 177 Folgen schien auf eine Tragödie hinauszulaufen: Stirbt House? Muss Wilson seine letzten Monate wirklich allein verbringen? Als der an Krebs erkrankte Onkologe auf der Trauerfeier für seinen besten Freund anfängt, über die Arroganz und den Egoismus von House zu schimpfen, kommt die erlösende SMS: „Shut up, you idiot!“ Der vorgetäuschte Tod verschafft House, der eigentlich ins Gefängnis müsste, Zeit – und sie reiten auf ihren Motorrädern zusammen in den Sonnenuntergang. Wilson war vielleicht doch die größte Liebe im Leben dieses Schmerzensmannes. Dann erinnern sich die Kollegen noch einmal an Dr. House – manche liebevoll (Cameron), manche mit gemischten Gefühlen (Chase), andere ahnen schon, dass der Schlingel vielleicht wieder schlauer war als alle anderen (Foreman). Und es ertönt der wunderbare Abschiedssong „Keep Me In Your Heart“ von einem anderen Zyniker, der eigentlich keiner war: Warren Zevon. Selten so geweint (vor dem Fernseher). Eine sensationelle Serie, die man niemals vergessen wird.
Copyright: Bulls / Scope Features
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