Post ID: 590803
ASMB No Ads Value:
Home › Allgemein
Neu im Plattenregal: Die Alben vom 07. Dezember 2012
Unsere Galerie der Neuerscheinungen der Woche - wie immer mit Rezensionen, Videos und Streams. Diesmal u. a. mit dabei: Crooked Fingers, Green Day, Bruno Mars, Mission Of Burma und Die Toten Hosen. Hier können Sie einen Großteil der Alben im Stream anhören.
Wie jede Woche reisen wir in unserer Albenvorschau durch die Plattenläden des Landes. Heute empfehlen wir einen Besuch bei im Pressezentrum Lübeck, Breite Str. 79 in 23552 Lübeck. Alle Infos unter www.pressenzentrum.de !
Antennas – „Neanderthal“ (Novoton/Broken Silence)
Die Schweden sind zwischen ihrem zweiten und dritten Album zum Duo geschrumpft. Kann passieren – bloß ärgerlich, wenn es der Sänger ist, der in den Sack haut. Aber: Alles gar nicht so tragisch, denn nun singt Johnny Persson, der eh bisher die Songs schrieb und der hier einen guten Job macht. Vor allem die düsteren Soundelemente heben die Antennas immer wieder von anderen Indie-Acts ab, gerade wenn sie diese mit schamlos poppigen Momenten querschneiden. Mal die Single „No Forever“ hören, dann weiß man, was wir meinen…
Das Album läuft im rdio-Player.
Tim Barry – „40 Miler“ (Xtra Mile/Kartel/Soulfood)
Der ehemalige Avail-Sänger mit seinem neuen, dem inzwischen fünften Soloalbum, das in Europa via Xtra Mile Recordings erscheint. Was sehr gut passt, wenn man sich deren Roster anschaut, aus dem vor allem Frank Turner hervorsticht. Ähnlich seelenvoll, bodenständig und hemdsärmelig geht es auch bei Barry zu. Manchmal watet man zu sehr durch die Klischees („Adele And Hell“), manchmal passt Barrys Mischung aber sehr gut: Zum Beispiel in „40 Miler“, dem wohl perfekten Soundtrack für zu lange und nur semi-erfolgreiche Touren. Darin singt Barry schlicht und weise zu Mundharmonika und Pedal Steel: „I can’t stand songs about writing songs and albums over 40 Minutes and broke-up-bands on their third reunion tour.“ Und etwas später: „If you can’t play then dance instead. Music should sound escape not rent.“
Das Album läuf im rdio-Player.
Crooked Fingers – „Breaks In The Armor“ (Merge/Cargo)
Der Archers Of Loaf-Eric Bachmann musiziert seit geraumer Zeit unter dem Namen Crooked Fingers und hat dabei schon das ein oder andere Meisterstück geschrieben. So zum Beispiel das grandiose „Sleep All Summer“, das Matt Berninger von The National mal mit St. Vincent gecovert hat. Obwohl Bachmann die Archers wiederbelebt habt, hindert ihn das nicht daran, hier auf hohem Niveau weiterzumusizieren. Mal zurückgenommen („Heavy Hours“), mal dunkel drängend („Went To The City“) mal geradezu meditativ („Our New Favorite“) beweist dieses Album an vielen Stellen seine Songwriting-Skills.
Das Album läuft im rdio-Player.
Nils Frahm – „Screws“ (Erased Tapes/Indigo)
Dreieinhalb Sterne vergibt Maik Brüggemeyer in seiner „Freistil“-Kolumne und schreibt: „Auf eine ganz andere, wiederum abstrakte Form körperlich ist das neue Album des Pianisten Nils Frahm, der sich bei einem Sturz von seinem Hochbett den linken Daumen brach. Mit Gips war ans Klavierspielen nicht zu denken, doch als der Arzt den endlich abnahm und Frahm mit einem kaum bewegbaren und von vier Schrauben zusammengehaltenen Daumen vor seinem Instrument saß, begann er Stücke für seine neun funktionsfähigen Finger zu schreiben. Der kreative Umgang mit beschränkten Möglichkeiten ist nicht die schlechteste Definition von Kunst, und ‚Screws‘ ist ein wundervoll intimes (wieder sehr nah an den Tasten abgenommenes), kunstvolles, melancholisches Werk geworden.“ Das Album läuft im rdio-Player.
Green Day- „Tré!“ (Reprise/Warner)
Jetzt haben sie die drei voll gemacht: Green Day präsentieren trotz „angeschlagenem“ Sänger ihr neues Album „¡Tre!“. Birgit Fuß hatte mit ihrer Prognose zum Klang des Albums recht: Das Album klingt wie die beiden Vorgänger der Trilogie „¡Uno!“ und „¡Dos!“. Da liegt die Vermutung mehr als Nahe, dass man zu viel Material gesammelt hatte, dieses verbraten und den maximalen Medientumult erreichen wollte. Nun ja, hat funktioniert – fast. Eigentlich sollte dieses Album Mitte Januar erscheinen, nun wurde es jedoch vorgezogen.
Bruno Mars – „Unorthodox Jukebox“ (Atlantic/Warner)
Der Druck ist gar nicht mal so gering: „Doo-Wops & Hooligans“ erreichte seit Veröffentlichung vor zwei Jahren hierzulande Platin-Status und bescherte dem Sänger mit der schönen Stimme gleich Mal einen Grammy, den ECHO gab’s gleich dazu.
Die neun Tracks auf „Unorthodox Jukebox“ wurden produziert von Mark Ronson, Jeff Bhasker (Kanye West, Alicia Keys, Beyoncé), Diplo (M.I.A, No Doubt) und dem Produzenten- und Songwriting-Team The Smeezingtons, bestehend aus Bruno Mars, Philip Lawrence und Ari Levine. Klingt bisweilen alles etwas seifig und so, als wolle man zaghaft versuchen, einerseits Reife zu suggerieren, andererseits die Weichspüler-Fanschar nicht zu verschrecken.
Das Album konnte (und kann man) auf unserer Website im Stream hören.
Memory Tapes – „Grace/Confusion“ (Carpark/Indigo)
Nur sechs Songs, aber trotzdem ein Album – darauf legt Dayve Hawk alias Memory Tapes wert. Musikalisch ist er noch immer in der Schublade unterwegs, die man gerne als „Chillwave“ belächelte, was nach wie vor ein blöder Name ist, auch wenn man weiß, was gemeint ist. Ein Blog schrieb über das dritte Album von Memory Tapes: „This is candy for your ears! The good candy!“ Was man durchaus unterschreiben kann. Hat allerdings ähnliche Nebenwirkungen. Manchmal ist es zu süß und klebt ein bisschen.
Mission Of Burma – „Learn How: The Essential Mission Of Burma“ (Fire/Cargo)
So, ihr Punk-Studenten: Hier kommt das Blockseminar in Sachen Post-Punk! Als Dozenten begrüßen wir Mission Of Burma! Erste Lektion: „Academy Fight Song“. Eine spannende Zusammenstellung ist das geworden. Kann man im rdio-Player hören.
Die Toten Hosen – „Noches Como Estas – Live In Buenos Aires“ (JKP/Warner)
Die Hosen hatten und haben ein gutes Jahr und hauen momentan gefühlt eine Tour und einen Release nach dem nächsten raus. Heute erscheint die Doppel-DVD zu Argentinien-Tour. Wobei eigentlich nur eine DVD das Konzert in Buenos Aires zeigt, die andere ist ihrer Wohnzimmerjubiläumstour gewidmet – und beinahe unterhaltsamer, weil überraschender.
V.A. – „Danger – Classic N.Y. HipHop Anthems“ (Warner)
Schon vor einigen Wochen erschienen, hier aber leider unterschlagen worden – und deshalb nun nachgereicht. In Zeiten, in denen der HipHop-Boom ungebrochen ist und die erfolgreichsten Vertreter des Genres wie zum Beispiel Jay-Z und Kanye West zu den erfolgreichsten Popmusikern der Welt zählen, kann es nicht schaden, die Leute mal wieder mit ein paar Klassikern anzufixen. Hier sind die New-York-Classics vertreten und die – das muss man sagen – haben weitaus mehr Flow als so manche zeitgenössische Produktion.
Empfehlungen der Redaktion
Abonniere unseren NewsletterVerpasse keine Updates