James Cameron über „Avatar“-Sequels: „Als ob man alle drei Teile von ‚Der Pate‘ parallel drehen würde“
Kein Mann für halbe Sachen: Die Dreharbeiten zu den vier geplanten „Avatar“-Fortsetzungen sollen laut James Cameron kein einfaches Unterfangen werden, ganz im Gegenteil.
James Cameron hat eine neue Vision für seine „Avatar“-Saga – und will sowohl vor als auch hinter der Kamera einen neuen Rekord aufstellen.
Die vier geplanten „Avatar“-Fortsetzungen werden am Stück gedreht, doch nicht einfach der Reihe nach, denn das wäre schließlich zu einfach. James Cameron will einen eigenen Weg einschlagen und die vier Filme gleichzeitig drehen. Das erklärt er im Interview mit „Famous Monsters Of Filmland“:„Es ist die größte Herausforderung, der ich mich jemals gestellt habe.“
„Es wird nicht der Reihe nach gedreht, sondern eine einzige riesige Produktion. Es ist von der Machart eher so, wie man eine Mini-Serie drehen würde. Wir werden alle Teile gleichzeitig drehen. Montags könnte ich zum Beispiel eine Szene aus dem vierten Film drehen, am Dienstag dann eine aus dem ersten Film … Wir arbeiten uns im Wesentlichen durch acht Stunden an Story. Es wird eine große Herausforderung, alles genau festzuhalten und sich daran zu erinnern, an welcher Stelle der Handlung wir uns gerade befinden. Es ist vermutlich die größte Herausforderung, der ich mich jemals gestellt habe. […] Es ist eine Saga, so als ob man alle drei „Der Pate“-Filme zur gleichen Zeit dreht.“
Für die vier Fortsetzungen will James Cameron aber nicht nur alles vor dem Green-Screen drehen, sondern vermehrt auf echte Kulissen und Landschaften setzen – wenn auch nur als Referenz:„Für die neuen Filme drehe ich viel mehr in der echten Welt.“
„Wenn ich die Alien-Queen [aus „Aliens“, 1986, Anm.] heute noch mal mit den Techniken aus ‚Avatar‘ umsetzen würde, sie wäre spektakulär und viel dynamischer. Ich würde aber damit ringen, sie auch texturell echt aussehen zu lassen. Doch das ist inzwischen alles möglich… Für die neuen ‚Avatar‘-Filme drehe ich viel mehr in der echten Welt. Das kann nur als Referenz für die CG-Effekte dienen, oder aber wir integrieren die fotografischen Elemente ins Gesamtbild. Ich möchte dieses Mal viel mehr mit Fotografie machen… Wenn ich die Alien-Queen heute umsetzen würde, dann würde ich Fotografie verwenden, um genau die gleiche Art zu zeigen, in der Schleim von ihrer Lippe heruntertropft und das Licht auf eine bestimme Weise in einer dunklen Beleuchtung einfängt. Ich würde das dann dem CG-Künstler vorlegen und ihm sagen ‚Okay, mach das genau so.‘… Üblicherweise lässt sich alles auf die Beleuchtung und die Konzeption einer Aufnahme herunterbrechen.“
James Cameron ist sich zwar sicher, dass „Avatar 2-5“ erfolgreich wird, jedoch möchte er trotzdem nicht gegen „Star Wars“ antreten – und sieht daher von einer gleichzeitigen Veröffentlichung ab:„Ich will nicht am gleichen Tag wie ‚Star Wars‘ starten. Das wäre nicht fair.“
„Ursprünglich wollte ich die Teile jedes Jahr veröffentlichen, aber wir haben das geändert. Und sei es nur aus dem Grund, dass ich mit meinen Filmen nicht am gleichen Tag wie die ‚Star Wars‘-Fortsetzungen starten will. Das wäre ihnen gegenüber nicht fair. [lacht] Nein, das ist nur eine gute Geschäftsentscheidung. Ich will kein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ‚Star Wars‘ führen, das wäre dumm.“
„Avatar“: Offizieller Trailer
„Avatar 2“ soll im Dezember 2018 in die Kinos kommen, die restlichen drei Fortsetzungen sind dann für 2020, 2022 und 2023 angesetzt.