Im neuen ROLLING STONE: CD New Noises „Penny Royal Tea“
Yeasayer wagen sich auf musikalisches Neuland, Laura Gibson macht ihr bisher bestes Album, Allen Stone befreit Soul vom Bombast des Zeitgeists – und Bill Pritchard legt ein beseeltes Spätwerk vor. Die besten neuen Songs für den April finden Sie auf unserer Heft-CD.
>>> Ab 24. März im Handel: die neue ROLLING-STONE-Ausgabe mit dem Titelthema „Miles Davis“ und 2 CDs im Heft, darunter die Miles-Davis-Best-of „Miles Deep“
1. Yeasayer „I Am Chemistry“
Psychedelisch verzerrte Gitarren flirren über einem dunklen Synthiepuls, der an Depeche Mode erinnert, bis „I Am Chemistry“ zu einem Portishead-ähnlichen Drone anschwillt und schließlich sogar noch einen Kinderchor integriert. Die New Yorker Experimentalrock-Band zieht alle Register.
2. Laura Gibson „Not Harmless“
Auf ihrem neuen, fantastischen Album, „Empire Builder“, inszeniert die amerikanische Songschreiberin ihre Folkpop-Meisterstücke noch raffinierter als bisher. Die zerbrechliche Schönheit von „Not Harmless“ gemahnt an Suzanne Vega und Beth Orton.
3. Violent Femmes „Memory“
Zu den Comebacks, die man am wenigsten erwartet hätte, gehörte 2013 die Wiederkehr des famosen Akustikgitarren-Post-Punk-Trios. Auf „We Can Do Anything“, ihrem ersten Album seit 2000, bleiben Gordon Gano und Brian Ritchie dem alten Lo-Fi-Dogma treu. „Memory“ klingt wie ein Überbleibsel aus Neil Youngs „Ragged Glory“-Sessions.
4. My Sound Of Silence „Pennyroyal Tea“
Unterproduziert mag es auch das schwedische Indiepop-Duo My Sound Of Silence. Und natürlich lieben Therese Lithner und Helena Andersson Nirvanas „MTV Unplugged In New York“. Ihre Version von „Pennyroyal Tea“ gerät indes nicht ganz so existenzialistisch verzweifelt wie Cobains Hilfeschrei.
5. Pete Astor „Mr. Music“
Ein hingeworfenes „Shalalalala“ und eine blecherne, versonnene Gitarre – und man weiß, dass man es hier mit dem Ex-Weather-Prophet, einem Meister des süßlichen Slacker-Liedes, zu tun hat. Betörend!
6. Allen Stone „Perfect World“
Ein weißer Musiker aus Washington State schickt sich an, in die Fußstapfen von Stevie Wonder und Donny Hathaway zu treten. Sein emphatischer Vortrag und seine von sozialpolitischen Themen berührten Texte wirken inmitten des überzüchteten R&B-Mainstreams angenehm inspiriert.
7. Bill Pritchard „Mont St. Michel“
Nach „Trip To The Coast“ (2014) folgt nun mit „Mother Town Hall“ schon das zweite wunderbare Spätwerk des britischen Songschreibers, dessen milde, von Country und New Romanticism durchwehte Liedkunst den missing link zwischen Lloyd Cole und Ben Watt bildet.
8. Benjamin Dean Wilson „Sadie And The Fat Man“
Ein Songschreiber von ganz eigenem erzählerischen Format ist der Newcomer Benjamin Dean Wilson aus Tulsa/Oklahoma. „Sadie And The Fat Man“ ist ein irrwitziges, verschlungenes Countrydrama irgendwo zwischen Dylan und Lee Hazlewood.